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Teenager-Schwangerschaft

Ungeachtet eindringlicher sexueller Aufklärung in den letzten Jahren ist der Anteil der unfreiwilligen Schwangerschaften unter Minderjährigen immer wieder immens hoch. 16 von 1.000 jungen Mädchen zwischen 15 und 19 Jahren werden in Deutschland unbeabsichtigt schwanger. Es kommen noch jene Teenager hinzu, die unter 15 Jahren schwanger werden. Circa 15 Millionen Mädchen die noch nicht das Erwachsenenalter erreicht habend werden laut UNICEF weltweit ungewollt schwanger.


Erste sexuelle Erfahrungen

Durchschnittlich machen Mädchen ihre ersten sexuellen Erfahrungen mit 15 Jahren. Jedoch haben 27 % ihren ersten Geschlechtsverkehr bereits mit vierzehn Jahren.


Die Aufklärung

In der Familie, in den Kindertagesstätten, in der Schule, in einschlägiger Jugendliteratur ja sogar im Internet erfolgt Aufklärung. Zwar haben die Jugendlichen quasi überall die Möglichkeit Informationen über dieses Thema zu bekommen, dennoch scheint es so, als ob die jungen Menschen erworbenes fachliches, abstraktes Wissen über die Sexualität nicht auf sich persönlich anwenden können. Offensichtlich lernen die Jugendlichen ohne Bezug auf die eigene Person. Gefühle wie Liebe, Verlangen oder der Höhepunkt beim Sex werden bei der Erläuterung oft ganz vernachlässigt.

Erfreulicherweise hat die intensivierte Aufklärung der vergangenen Jahre zur Folge gehabt, dass die Teenager-Schwangerschaftsrate im Rückgang begriffen ist. In Europa ist diese Tendenz mehr auffällig ist als in den Vereinigte Staaten. Wissenschafter erklären sich diesen Umstand damit dass der Umgang mit der Materie Verhütung und Sexualität in Europa anscheinend anders gehandhabt wird als in den Vereinigte Staaten. In einer englischen Studie wurde extrahiert, dass besonders die Aufklärungsarbeit durch junge Ärztinnen guten Anklang findet.


Die Hauptursachen für Teenager-Schwangerschaften

Die Hauptursachen für Teenager-Schwangerschaften sind nicht nur die unzureichende Aufklärung und zu wenige Möglichkeiten Verhütungsmittel, sondern auch das soziale Umfeld. Junge Mädchen aus den unteren sozialen Schichten werden öfter ungewollt schwanger als Jugendliche der Mittel- bzw. Oberschicht. Die Schulbildung stellt in diesem Aspekt ein entscheidendes Kriterium dar. Mädchen mit geringerem Bildungsstand werden im Vergleich öfter schwanger.

Angst oder Hemmung vor dem Frauenarztbesuch führen dazu dass zahlreiche Jugendliche Geschlechtsakt unzureichend oder ungeschützt praktizieren. Ganz fatal ist bei dieser Problematik auch die ablehnende Haltung der Eltern, die Töchter den Frauenarztbesuch aufzusuchen zu lassen.


Die Folgen einer Teenager-Schwangerschaft

Es ist eine schockierende Feststellung für die meisten jungen Mädchen, wenn eins Schwangerschaft sich bestätigt. Sie werden von Konflikten und Ängsten überflutet. Die Entscheidungen, die auf sie zukommen sind teilweise gar nicht überschaubar. Dieser so aufgebaute familiäre und soziale Druck kann in einigen Fällen zu Kurzschlussreaktionen führen. Verheimlichung der Schwangerschaft, eigene Abtreibungsversuche ohne ärztliche Hilfe, im scheinbar aussichtslosen Fall Weglegung (
Babyklappen) oder im schlimmsten Fall Tötung des Kindes - das sind Auswirkungen dieser Konflikte.
 

Ängste, denen die jungen Mädchen ausgesetzt werden

Angst vor der Verantwortung, Furcht vor den Eltern; Zwangsbefürchtung vom Kindesvater mit dem Baby allein gelassen zu werden aber andererseits Zweifel ob eine Heirat sinnvoll ist, existenzielle Ängste bezüglich der materiellen Sicherheit, was wird aus der Schulbildung, kann ich das Kind versorgen, Zweifel bezüglich einer Abtreibung, Unentschlossenheit bezüglich Adoptionsfreigabe, Angst vor Entschließungen gegen Grundhaltung der Bezugspersonen wie Eltern und Lehrer, Angst vor dem Umbruch des alltägliches Lebens durch das Baby, Befürchtung Freiheit und Unabhängigkeit aufgeben zu müssen.


Ein Baby bringt für ein junges Mädchen völlige Umstellung ihrer Lebenssituation.

Die Meinungen sind verschieden wie in einer solchen Lage gehandelt werden sollte. In erster Linie sollten natürlich die werdenden Mutter und auch der Vater Einfluss nehmen können. Auch die Eltern des Mädchens und des Jungen sollten um Rat und Hilfe gebeten werden. Das schwangere Mädchen ist trotzdem die Entscheidungsträgerin für die zukünftige Vorgangsweise. Sie kann und darf zu nichts gezwungen werden, weder zu einem Schwangerschaftsabbruch, noch zum Austragen der Schwangerschaft. Grundsätzlich ist es wichtig den Arzt oder eine
Beratungsstelle aufzusuchen, sobald man die Schwangerschaft erkannt hat. Das Geständnis den Eltern gegenüber kann durch solchen Meinungsaustausch mit dem Arzt und mit den Beratenden häufig erleichtert werden.


Eine Teenager-Schwangerschaft verhüten

Kommt es zum ungeschützten Geschlechtsakt kann die „Pille danach“ als Notfall-Verhütung infrage kommen. In Deutschland gibt es Pille in der Apotheke auf Rezept. Es gibt Diskussionen darüber dieses Präparat in Schulen vorrätig zu halten, um den Zugang für Teenager leichter zu gestalten.


Hilfestellung für ein schwangeres Mädchen

Am Schönsten ist es sicher, wenn sich die Eltern des Mädchens, nach Überwindung des anfänglichen Schocks, bereit erklären bei der Betreuung des Enkelkinds mitzuwirken. Dann kann die junge Mutter beispielsweise die Schule beenden und eine Berufsausbildung anstreben.

Bedauerlicherweise gibt es auch Elternhäuser, die die schwangeren Mädchen verstoßen. Für diese speziellen und traurigen Fälle gibt es für die jungen Mädchen den Ausweg sich an eine Beratungsstelle für Familienplanung, kirchliche Stelle etc. zu wenden. Dort erhält das schwangere Mädchen auch Unterstützung in rechtlichen Fragen. In Zusammenarbeit mit den Beratenden wird das Mädchen in die Lage versetzt zu entscheiden wie es sich sein zukünftiges Leben mit dem Baby vorstellt. Soll der Besuch der Schule für die Schwangerschaft anfangs mit dem Neugeborenen unterbrochen werden oder nicht das ist eine wichtige Frage.

In den Beratungsstellen können junge Mütter Adressen und Vorraussetzungen erfahren um z. B. in ein Wohnheim einziehen zu können oder in Schulen für junge Mütter aufgenommen zu werden. Sozialarbeiterinnen betreuen in solchen Einrichtungen die Kinder während die Mütter am Unterreicht teilnehmen.

Wenn die Schwangere das Kind austragen möchte ohne mit dem Jugendamt über eine Adoption reden zu müssen, gibt es die Möglichkeit, das geborene Kind anonym in einer Babyklappe straffrei abzulegen. Das Kind wird dort sofort medizinisch versorgt. Die Mutter hat innerhalb einer festgesetzten Frist Bedenkzeit zu überlegen, ob sie das Kind zur Adoption frei gibt oder es doch behalten möchte.

 
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